Terror in Berlin: Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche

Berlin: Am 19. Dezember 2016 wurde um 20.00 Uhr von einem feigen kriminellen Tunesier mit einem gekaperten LKW ein Attentat auf den  Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz verübt,  12 Menschen ermordet.

LKW-Attentat #Breitscheidplatz

Mit vielen Bildern - Gedenken am Ort des Terrors Abends am 20. Dezember 2016: Ökumenische Andacht vor der Gedächtniskirche.

 

Lieder des Chors Con Fuoco - Winterkonzert am 21.12.2016 in der Aula von Nehringschule und Paula-Fürst-Schule in Charlottenburg - eine Lehrerin und zwei Schülerinnen  wurden am 14.Juli 2016 durch das LKW-Attentat eines islamistischen Terroristen in Nizza ermordet.

- Helga Karl


Attentat auf Weihnachtsmarkt Berlin

Montag-Abend 19. Dezember 2016 - um 20.00 Uhr fuhr ein großer LKW am Breitscheidplatz in Berlin-Charlottenburg in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, den jedes Jahr etwa eine Million Menschen besuchen.

Die Polizei geht von Vorsatz aus, nicht von einem tragischen Unfall.

12 Menschen sind bereits tot, 48 teilweise schwer verletzte Menschen liegen in Krankenhäusern.

 

Screenshot früh 20.12.2016 PolizeiBerlinEinsatz zu #Breitscheidplatz
Screenshot früh 20.12.2016 PolizeiBerlinEinsatz zu #Breitscheidplatz


Ein Frau fährt mit dem Fahrrad auf der leeren Tauentzienstrasse am frühen Abend des 20. Dezember 2016, vorbei am Breitscheidplatz
Ein Frau fährt mit dem Fahrrad auf der leeren Tauentzienstrasse am frühen Abend des 20. Dezember 2016, vorbei am Breitscheidplatz

Abend am 20.Dez.2016: Weihnachtsmarkt Breitscheidplatz

Die Tauentzienstrasse, vom Wittenbergplatz und am Breitscheidplatz mit Europacenter und Gedächtniskirche vorbei, ist leer. Eine einzelne Radfahrerin, wo sonst am späten Nachmittag und frühen Abend Auto hinter Auto fährt und eine Leuchtspur in der Nacht zieht. Wenige Autos dürfen mit Erlaubnis der Polizei passieren -

zum Gedenkgottesdienst in der Gedächtniskirche sind Politiker aus Parteien, Bundestag, der Reg. Bürgermeister Berlins, von Bundes-Regierung und Bundesländern und weitere höchste Repräsentanten der deutschen Verfassungsorgane erschienen.


Gedrückte Stimmung, Ernst in den Gesichtern der Menschen. Der Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche im westlichen Zentrum Berlins, den jährlich eine Million Menschen besuchen, ist am Abend nach dem Terroranschlag wie alle Weihnachtsmärkte Berlins geschlossen. Die Roll-Läden an den Ständen der Gewerbetreibenden sind herunter gezogen, die Beleuchtung ist an fast allen Ständen abgeschaltet.

Menschen kommen und gehen, öfter Eltern mit Kindern, und legen Blumen nieder, zünden Kerzen an.

Wenn jemand an einer Stelle neu beginnt, ein kleiner Blumenstrauss, eine einzelne brennende Kerze, legt wenig später jemand weitere Blumen dazu.

 

Zwei junge Frauen kommen mit einem Karton, darin viele Kerzen. Sie zünden die Lichter an und stellen jeweils eines an jeden Stand auf dem Weihnachtsmarkt. Andere hängen ein Plakat mit schwarzer Schleife an einen Stand, an der Schnur  Stifte. Die Möglichkeit, eine Unterschrift, eigene Gedanken zum Terrorakt des Vorabends aufzuschreiben, wird von Vorbeikommenden schnell genutzt.

Leer und abgesperrt: der Ort des Sterbens

Abends 20. Dezember 2016

Jener Teil des Breitscheidplatz, an dem am 19.Dezember 2016  12 Menschen durch ein LKW-Attentat ermordet worden sind, ist am Abend des 20. Dezember 2016 noch abgesperrt. Polizisten mit Maschinengewehren stehen Wache. Trauernde Menschen legen Blumen nieder, stehen schweigend, manche beten, viele zünden mitgebrachte Kerzen an.


Schon gegen 17.00 Uhr wird es dunkel.

Menschen allen Alters kommen und gehen weiterhin, verharren schweigend, legen Blumen nieder, zünden Kerzen an. Viele machen Fotos mit ihren Handys. In der Dunkelheit flackert der größer werdende Blumen-Kerzen-Teppich.

Als um 18.00 Uhr die Glocken der Gedächtniskirche zu läuten beginnen, laut und ungewöhnlich lange, kommen Muslime mit Blumen zum Gedenken und zum Gebet

Um 18.00 Uhr findet eine Andacht in der evangelischen Gedächtniskirche statt, am Ort des Terroranschlags. Schon lange arbeiten in Berlin die evangelische und katholische Kirche eng zusammen, christliche Ökumene gemeinsam mit jüdischen Rabbinern und muslimischen Imamen - in Berlin. - Mittags um 12.00 Uhr hatte die Katholische Kirche in der Hewigs-Kathedrale in Berlin-Mitte zu einer Andacht geladen, um der Opfer des Terrors zu gedenken, Mitgefühl für die Hinterbliebenen.

#Terror hat keine Religion. Berliner Muslime gegen Terror

Als um 18.00 Uhr die Glocken der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz anfangen, laut zu läuten, lange und laut, kommen Berliner Muslime, vorher in der Menschenmenge wartend, in Gruppen zu den Teppichen aus Blumen und Kerzen. Männer, Frauen, junge Mädchen. Sie legen Blumen nieder, stehen schweigend im Gedenken. Manche sprechen ein Gebet, die Hände ausgebreitet, die Handflächen nach oben - auch Christen beten so im Nahen Osten.

Auf dem Plakat, das sie zeigen, distanzieren sie sich als Muslime vom Terror. #Terror hat keine Religion.

Ökumenische Andacht - Nachts vor der Gedächtniskirche in Charlottenburg

Die Zugänge zur Gedächtniskirche sind am 20. Dezember vor 18.00 Uhr  wegen Überfüllung durch die Polizei geschlossen, bevor der Ökumenische Gottesdienst in der Gedächtniskirche beginnt. Ein Weihnachtsmarkt wurde von Terroristen angegriffen, direkt neben einem zentralen Wahrzeichen Berlins. Weihnachten, das Fest der Christen zu Jesu Geburt. Jesus - schon verfolgt als er kaum geboren war in Bethlehem.

 

Die Lautsprecher übertragen die Gebete, die christliche Musik, die Ansprachen der Andacht auf den Breitscheidplatz.

 

Die Gassen zwischen den geschlossenen Ständen des Weihnachtsmarktes auf dem Breitscheidmarkt füllen sich mit Menschen, die fast alle stehen bleiben bis zum Ende des Gottesdienstes, lauschen und manche beten sichtbar mit.

 

Selten, dass jemand nach einigen Minuten weiter geht.



"Wir singen dagegen an" - Chor Con Fuoco mit christlichen Liedern am 21.Dez.2016

Der Aufführungsort für das Winterkonzert, die gemeinsame Aula von Nehring-Grundschule und Paula-Fürst-Schule, ist in Charlottenburg nicht weit entfernt vom Ort des Attentats. Es hätte jeden "von uns" treffen können, dieser LKW-Mord.

Mich auch (Helga Karl), ich war oft auf diesem Weihnachtsmarkt.

Natürlich wurde diskutiert: Soll das Konzert stattfinden? Kann man singen, zwei Tage nach diesem LKW-Attentat?

 

Zwei Schülerinnen und eine Lehrerin der Paula-Fürst-Schule wurden wenige Monate vorher ermordet - ebenso durch ein skrupelloses LKW-Attentat. In Nizza. Durch feige islamistische Terroristen.

Ebenso ein Mord bewusst an einem Ort / Zeit mit hoher Symbolkraft für die Menschen der europäischen Länder Frankreich und Deutschland. Ebenfalls vorsätzlicher Mord durch islamistische Terroristen an Zivilisten.


Das Winterkonzert des Chors Con Fuoco war lange geplant, wie in den Vorjahren in der Weihnachtszeit kurz vor dem Heiligen Abend.

 

Zwei Tage vor der Aufführung fuhr der bereits mehrfach kriminell gewordene Attentäter mit dem Ziel, Menschen zu töten, mit einem gekaperten LKW in die Menschenmenge auf dem traditionsreichen Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz, im Herzen Berlins.

Der feige Mörder stammt aus einer Salafistenhochburg Tunesiens, ein Krimineller mit mehreren falschen Identitäten.
Ein "Gefährder", er war aus anderen EU-Ländern nach Deutschland zur "Asylbeantragung" eingereist.
Ein "Mehrfach-Asylant" in Deutschland.

 

Ja, man kann singen, man soll singen - nicht anders als bei der Ökumenischen Andacht am 20. Dezember 2016 in der Gedächtniskirche, wenige Meter entfernt vom Ort des Attentats, vom Ort des Sterbens.

"Wir singen dagegen an", gegen den Terror und die Angst, formulierte einleitend der Leiter des Chors Con Fuoco Oliver Posener.

Genau an diesem Ort.

 

Die beiden Aufnahmen entstanden beim Winterkonzert von Con Fuoco am 21. Dezember 2016 in der Aula der Nehring-Grundschule in Berlin-Charlottenburg zu Gunsten des Fördervereins der Nehringschule.

Die Nehring-Grundschule ist in einem Gebäude mit der Paula-Fürst-Schule, sie nutzen gemeinsam Aula und Schulhof.

Beim terroristischen LKW-Anschlag in Nizza starben zwei Schülerinnen und eine Lehrerin der Paula-Fürst-Schule.

Ermordet durch islamistischen Terror in Nizza: zwei Schülerinnen und eine Lehrerin der Paula-Fürst-Schule

 

Der Tod durch dschihadistische Terroristen ist in Berlin angekommen, schon vor dem LKW-Attentat am 19. Dezember 2016 auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche am #Breitscheidplatz :

 

Unter den in Nizza skrupellos und feige durch den islamistischen LKW-Attentäter ermordeten Zivilisten sind zwei Schülerinnen und eine Lehrerin der charlottenburger Paula-Fürst-Schule.

 

Schüler und Lehrer mehrerer Berliner Schulen waren auf Klassenfahrt nach dem Abitur, wollten sich am französischen Nationalfeiertag mitfreuen und gemeinsam feiern.

 

Tod durch islamistischen Terror, Ermordete in Nizza, Tote in München, in Würzburg, in Ansbach ... in vielen Ländern der Welt

und jetzt am #Breitscheidplatz in Berlin-Charlottenburg

Weinender Bär hält Rosen. Vor dem Eingang der Paula-Fürst-Schule in Charlottenburg.  Foto: Helga Karl
Weinender Bär. Vor der Paula-Fürst-Schule in Charlottenburg in Berlin. Foto: Helga Karl

Der letzte Abend

Ein behutsamer, ein mit- und einfühlender Text über den letzten Abend in Nizza vor der Ermordung von zwei Schülerinnen und einer Lehrerkollegin -

veröffentlicht auf der Homepage der Paula-Fürst-Schule

Weinender Bär, Blumen und Lichter für die ermordeten Schülerinnen und Lehrerin. Vor  Paula-Fürst-Schule. Foto: Helga Karl
Blumen und Lichter für die ermordeten zwei Schülerinnen und Lehrerin. Foto: Helga Karl

Paula Fürst

Ein Stolperstein in Charlottenburg Kaiserdamm 101 vor ihrer damaligen Wohnung erinnert an die Deportation am 23.6.1942 und Ermordung der bedeutenden jüdischen Montessori-Pädagogin Paula Fürst


 

Nachtrag: Von den Spendengeldern - Sammlung nach diesem Weihnachtskonzert des Chors Con Fuoco - wurden Geigen angeschafft. Kindergeigen für den Musikunterricht in der "Willkommensklasse", Musikunterricht für Flüchtlingskinder.

Darüber informierte die Vorsitzende des Fördervereins der Nehring-Grundschule den Chor Con Fuoco.

 


Texte und Fotos: Helga Karl                                                                                KNB     KNBerlin     Kieznetzwerk Berlin


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