Geschäftsfeld Flüchtlingskrise

Das ist Berliner Realität: Mangel an bezahlbarem Wohnraum in der "wachsenden Stadt".

Dieser Mangel und sehr hohe Summen staatlicher Gelder für Flüchtlinge schaffen ein Geschäftsfeld , das bei manchem Anbieter "Goldgräberstimmung" aufkommen lässt. -

Der Berliner Senat verhandelt seit November 2015 mit fragwürdigen Geschäftsleuten über die Anmietung von 10.000 Hotelbetten für Migranten zu überhöhten Preisen.

Geschäftsfeld Migranten - Chance für Sonderrenditen ?

ZDF-Online  1.2.2016 unter Bezug auf einen FAZ-Bericht:

"Der Berliner Senat verhandelt (...) mit einer Hotelkette über eine längerfristige Anmietung von 10.000 Hotelplätzen für Flüchtlinge. Das Unternehmen verlange für die Unterbringung einen Preis von 50 Euro pro Bett und Nacht".

Bestätigt sind Verhandlungen, keine Details. Bereits jetzt sind  Tausende der Migranten und Flüchtlinge in Hotels und Hostels in Berlin untergebracht. - Es sind überwiegend gesunde junge Männer zu Hunderttausenden als Migranten nach Deutschland gekommen.

 

Nachtrag 5.2.2016: Die Abendschau und der Berliner Tagesspiegel berichten,  der Senat habe seit November 2015 darüber "mit fragwürdigen Partnern" verhandelt.

Es ist ein sprunghaft angewachsenes Geschäftsfeld, die "Flüchtlingsbranche".

TS 4.2.2016: "Ausgangspunkt dieses Gesprächs (Reg. Bürgermeister Müller mit Badr Mohammed und Immobilienunternehmer Ulrich Schmidt, Sitz London, samt Foto-Termin für Presse ; HK) war ein Brief Mohammeds  vom 24. August 2015 an die Senatskanzlei, in dem er sich als ehemaliges Flüchtlingskind und integrationspolitischer Experte vorstellte, seine Arbeit als Berater und Kooperationspartner anbot und um einen Terminvorschlag bat, um eigene Ideen vorzustellen."

 

Anbieter der Hotel-Unterkünfte für Flüchtlinge, vom Berliner Senat zu bezahlen, sei lt TS die Hotelkette GCH, deren Verhandlungsführer  dieser Herr Schmidt mit Firmensitz in London (eine klassische Briefkastenfirma), assistiert von einem Berliner Rechtsanwalt Herr Gert Rosenthal mit Anwaltskanzlei in Charlottenburg, Schlüterstraße zusammen mit Barbara Richstein, CDU-Landtagsabgeordnete in Brandenburg und frühere Justizministerin.

Die mögliche Gewinnmarge bei diesem fragwürden Deal kann man sich als Größenordnung ausrechnen, wenn man in einem  Hotelportal für Berlin die Zimmerpreise oder Bettenpreise eher im Qualitäts-Niedrigpreis-Segment vergleicht und die durchschnittliche Bettenauslastung in Berlin (2014 laut DEHOGA unter 60%) berücksichtigt.

 

Wie groß muss die Not in Berlin im Wohnungsmarkt sein, dass der Reg. Bürgermeister so handelt?

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird dem Berliner Senat und den Berlinerinnen und Berlinern sicher erklären können, wie Hotel-Kosten für Übernachtungen von Asylbewerbern und Migranten durch die vom Bund für Länder und Kommunen finanzierte viel geringere Gesamt-Pauschale pro Person finanziert werden können. ODER ?

 

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) fasste es nach dem Gespräch der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Merkel  (CDU) so zusammen: Von 5 Euro, die für Land und Kommunen für Flüchtlinge an Kosten entstehen, erstattet der Bund einen Euro.
Brandenburgs Ministerpräsidet Dietmar Woidke (SPD) monierte inhaltlich nach dem Januar-Treffen der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin dasselbe Problem.

Mit einem Merkel-Versprechen zur zukünftigen Einrichtung eines Bund-Länder-Arbeitskreises kann man die real in den Bundesländern anfallenden Kosten nicht bezahlen.  DAS ist aber "BILLIG".

Helga Karl / 1.2.2016


Texte: Helga Karl                           2.2.2016 / Ergänzungen 5.2.2016


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