Am 9.Mai 2025 in Moskau - die deutschen EU-Abgeordneten Michael von der Schulenburg und Ruth Firmenich

Zwei deutsche Abgeordnete des EU-Parlaments, der jahrzehntelang als Diplomat und als UN-Vertreter in Krisen- und Kriegsregionen erfahrene Michael von der Schulenburg MEP und Ruth Firmenich MEP  sind mit zwei MEP weiterer EU-Länder am 9.Mai 2025 nach Moskau gefahren. - Beide deutschen EU-Abgeordneten sind für die Partei BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) im EU-Parlament.

 

Dieser Krieg in der Ukraine hätte verhindert werden können, dieser Krieg hätte nach einem Monat beendet werden können: Hier im Wortlaut die Erklärung der beiden deutschen MEP zum Besuch des Grabes des Unbekannten Soldaten am Roten Platz in Moskau am 9. Mai 2025.

 


Dieser Krieg in der Ukraine hätte verhindert werden können, dieser Krieg hätte nach einem Monat beendet werden können !

Erklärung von Michael von der Schulenburg MEP und Ruth Firmenich MEP zum Besuch des Grabes des Unbekannten Soldaten am Roten Platz in Moskau 9. Mai 2025

"Mit einer kleinen Gruppe von Mitgliedern des Europäischen Parlaments besuchen wir heute zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges das Grab des unbekannten Soldaten am Roten Platz in Moskau.

 

Dieser Besuch sollte gerade für Deutschland von Bedeutung sein, denn der Soldat, der hier begraben ist, ist im Krieg gegen Nazi-Deutschland gefallen. So mahnt er auch uns Deutsche zum Frieden. Er ist ein stummer Zeuge des ungeheuerlichen Blutzolls, den Russland im Krieg gegen ein verbrecherisches Nazi-Deutschland gezahlt hatte. Fast jeder Zweite der 60 Millionen Toten dieses Krieges war ein Sowjetbürger, die große Mehrheit davon waren Russen.

 

Und so erfüllt es uns mit Scham, dass ausgerechnet in Deutschland, dem Land, das für so viele Gräueltaten im Zweiten Weltkrieg verantwortlich ist, Russen von Gedenkfeiern der Toten des Zweiten Weltkrieges ausgeschlossen wurden. Wir hätten doch gerade an diesem für das deutsch-russische Verhältnis so denkwürdigen Tag gemeinsam darüber nachdenken sollen, warum trotz der bitteren Erfahrungen der Vergangenheit sich Deutschland und Russland wieder kriegerisch gegenüberstehen.

 

Denn dieser Krieg hätte verhindert werden können, wenn wir bereit gewesen wären, mit Russland über die NATO Ausweitung zu verhandeln. Nur wo war da Deutschland? Und warum hatte Deutschland die ukrainisch-russischen Friedensverhandlungen im März 2022 nicht unterstützt? Das Istanbuler Kommuniqué war eine Glanzleistung der ukrainischen Diplomatie und Russland hatte diese ukrainischen Friedensvorschläge angenommen. Der Krieg hätte also bereits nach einem Monat beendet werden können. Wie viele Opfer, wie viel Leid, wie viel Zerstörung wäre vor allem den Ukrainern erspart geblieben.

 

Heute ist die neue deutsche Regierung dabei, die Friedensbemühungen des US-Präsidenten aktiv zu untergraben. Wenn dann gar der inzwischen ernannte deutsche Außenminister erklärte, dass „Russland immer unser Feind sein wird“ und bedauert, dass die Taurus Marschflugkörper nicht vor Mai eingesetzt werden könnten, um Moskau anzugreifen, glaubt man sich in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurückversetzt. Einem Frieden wird uns diese deutsche Haltung sicherlich nicht näherbringen. Diese Politiker, die sich für eine Fortdauer des Krieges einsetzen, sollten nie vergessen, dass es nicht ihr Blut oder das Blut ihrer Kinder ist, dass hier vergossen wird, sondern das Blut von Ukrainern und Russen.

 

Hass ist eben ein schlechter Ratgeber, mit Selbstgerechtigkeit gewinnt man keine Kriege und mit Waffen letztlich auch keinen Frieden. Will Deutschland zum Frieden beitragen, muss es seine Außen- und Sicherheitspolitik völlig umstellen. Respekt, Zuhören und Verstehen eben auch eines Gegners sind hier die Zauberworte und nicht eine Taurus Rakete!

 

Ein weiteres Blutvergießen, die zunehmende Zerstörung der Ukraine, die Aufrechterhaltung von Sanktionen und eine angebliche Erbfeindschaft zu Russland kann doch nicht im deutschen Interesse sein. Wir brauchen jetzt Diplomatie; wir müssen den Weg zurückfinden zu einem Europäischem Friedensprojekt.

 

Michael von der Schulenburg, MEP

Ruth Firmenich. MEP

 

9. Mai 2025, Roter Platz, Moskau“

Respekt, Zuhören und Verstehen

 

Michael von der Schulenburg hat dies schon öfter in seinen schriftlichen und mündlichen Beiträgen als elementare Voraussetzung bei einer Konfliktlösung bezeichnet:

  • Respekt
  • Zuhören
  • Verstehen

Es ist die Zusammenfassung seiner jahrzehntelangen Erfahrung in Krisengebieten, in Kriegsgebieten - als Vermittler.

 

Geopolitik des Friedens

Michael von der Schulenburg, ehemaliger Assistant Secretary General der Vereinten Nationen und derzeit Europaabgeordneter MEP  für die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), hat den weltweit hoch geachteten Jeffry Sachs am 19. Februar 2025 zu einer Diskussion ins EU-Parlament eingeladen. Ich kann nur empfehlen, sich den Vortrag von Prof. Sachs und die anschließende Diskussion anzuhören.

"Ich glaube, dass war der beste Vortrag, der jemals im europäischen Parlament gehalten wurde." - das war der erste Kommentar mit breitester Zustimmung unter dem Video.

Wegen der guten deutschen Simultanübersetzung - Michael von der Schulenburg hat es Herrn Sonneborn dafür zur Verfügung gestellt - verlinke ich hier die Veröffentlichung von Martin Sonneborn MEP. H.K.



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